Nach Erteilung der Lenkberechtigung für die Klasse A und/oder Klasse B ist eine zweite Ausbildungsphase zu absolvieren. Nach der Führerscheinprüfung müssen innerhalb eines Jahres (Klasse B) bzw. 14 Monate (Klasse A) maximal drei Module besucht werden.
Das Alter der Fahranfängerin/des Fahranfängers spielt hierbei keine Rolle.
Diese Regelungen gelten grundsätzlich auch für EU-Bürgerinnen/EU-Bürger in Österreich.
Inhalte der zweiten Ausbildungsphase für die einzelnen Führerscheinklassen:
Im Rahmen der Perfektionsfahrten bei der Mehrphasenausbildung für die Klasse B als auch in Kombination mit L17 wird insbesondere auf die Blicktechnik, auf eine unfallvermeidende defensive sowie umweltbewusste und treibstoffsparende Fahrweise und auf soziales Verhalten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmerinnen/Verkehrsteilnehmern der jeweiligen Lenkerin/des jeweiligen Lenkers geachtet.
Der Führerscheinneuling erhält professionelle und objektive Rückmeldung auf sein fahrerisches Verhalten und Können. Eine Perfektionsfahrt dauert ungefähr zwei Stunden und besteht aus einem praktischen Teil und einem Nachgespräch (50-Minuten).
Schwerpunkt der zweiten Perfektionsfahrt sind die Inhalte der umweltbewussten und treibstoffsparenden Fahrweise:
Die Perfektionsfahrten können in einer Fahrschule nach freier Wahl oder – für die Klassen A1, A2 und A – bei ÖAMTC und ARBÖ und mit dem eigenen Fahrzeug absolviert werden.
Beim Fahrsicherheitstraining geht es um Strategien zur Gefahrenbewältigung (z.B. Bremstechnik- und Ausweichübungen).
Klasse B: Das Fahrsicherheitstraining bei Klasse B dauert insgesamt sechs Unterrichtseinheiten (UE) und gliedert sich in einen theoretischen (eine UE) und praktischen Teil (fünf UE).
Am selben Tag wie das Fahrsicherheitstraining findet ein verkehrspsychologisches Gruppengespräch statt, bei dem vor allem Unfalltypen und Risiken (z.B. Auslebenstendenzen) diskutiert werden. Dieses Gruppengespräch dauert zweimal 50 Minuten.
Klasse A: Bei Klasse A dauert das verkehrspsychologische Gruppengespräch statt 100 nur 75 Minuten. Dafür findet im Anschluss daran noch ein Gefahrenwahrnehmungstraining in der Dauer von nochmals 75 Minuten statt.
Das Fahrsicherheitstraining darf vom → ÖAMTC, → ARBÖ und von bestimmten Fahrschulen (→ WKO) durchgeführt werden.
Wenn die Ausbildungsphasen nicht zeitgerecht absolviert werden, kann es zu einem Führerscheinentzug kommen. Ausnahmen gibt es in bestimmten Fällen (z.B. schwere Erkrankung, Schwangerschaft), wenn dies gegenüber der Behörde nachgewiesen wird. Detaillierte Informationen zu den Folgen bei Fristversäumnis finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie