Gegen Barzahlung der Behandlungskosten können Personen, die in Österreich versichert sind, in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island, in Liechtenstein oder in Norwegen eine Gesundheitsdienstleistung in Anspruch nehmen.
Es besteht ein Anspruch auf Kostenerstattung, wobei maximal die tatsächlich entstandenen Kosten ersetzt werden.
Ausgenommen sind Dienstleistungen im Bereich der Langzeitpflege sowie Leistungen im Bereich der Organtransplantationen und der öffentlichen Impfprogramme.
Eine Kostenerstattung gebührt nur für jene Gesundheitsdienstleistungen, auf welche die versicherte Person nach österreichischem Recht Anspruch hat.
Bei vorabgenehmigunspflichtigen Behandlungen werden jene Kosten erstattet, die dem österreichischen Krankenversicherungsträger entstanden wären.
Im stationären Bereich setzt sich der zu erstattende Betrag aus einer Betriebsabgabekomponente und einem Anteil entsprechend dem LKF-System zusammen. Über die genaue Höhe der zu erwartenden Kostenerstattung informiert der jeweils zuständige Krankenversicherungsträger.
Im niedergelassenen Bereich wird der Vertragspartnertarif in voller Höhe ersetzt. Wurde eine Vorabgenehmigung nicht erteilt, wurde diese nicht beantragt oder war diese nicht notwendig, so gebührt grundsätzlich im stationären Bereich ein Pflegekostenzuschuss. Im niedergelassen Bereich kommt es zu einer Kostenerstattung in Höhe von 80 Prozent des österreichischen Vertragspartnertarifs.
Ausländische Patientinnen/Patienten werden in Österreich grundsätzlich als Privatpatientinnen/Privatpatienten behandelt.
Für bestimmte Behandlungen wird nur nach einer Vorabgenehmigung durch den jeweiligen zuständigen Krankenversicherungsträger eine volle Kostenerstattung übernommen. Diese sind:
Von der Vorabgenehmigungspflicht sind medizinische Notfälle, in denen eine Vorabgenehmigung nachweislich entweder gar nicht oder nicht rechtzeitig eingeholt werden kann, ausgenommen.
Ein Rezept aus dem Heimatland ist auch in allen anderen EU-Ländern, Island, Liechtenstein und Norwegen gültig. Es ist jedoch möglich, dass ein bestimmtes Medikament in einem anderen Land nicht oder nur unter einem anderen Namen erhältlich ist. Daher gibt es die Möglichkeit, die Ärztin/den Arzt nach einer Auslandsverschreibung zu fragen. Diese hilft der Apothekerin/dem Apotheker im Ausland dabei, die Verschreibung, die Inhaltsstoffe und die Dosierung des Medikaments zu verstehen.
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz